Im Rahmen von ART IN RESISTANCE | Ein Künstlergespräch findet am 31.10. nach der Vorstellung im Carl-Orff-Saal statt.
Keine Sprachkenntnisse erforderlich
ARCHIVE ist eine künstlerische Erforschung des Konfliktes zwischen Israel und Palästina. Arkadi Zaides greift dafür auf dokumentarisches Filmmaterial von Freiwilligen des B‘Tselem (The Israel Information Center for Human Rights in the Occupied Territories) zurück. 2007 hatte die Organisation begonnen, Videokameras an Palästinenser in besonders gewalttätigen Gebieten zu verteilen, mit denen sie Menschenrechtsverletzungen und den Alltag unter der Besatzung filmen und damit für die israelische und internationale Öffentlichkeit zugänglich machen können. Arkadi Zaides lenkt den Blick auf die Körper der israelischen Siedler und Soldaten – die Palästinenser hinter der Kamera sind zwar nicht sichtbar, aber bestimmend für die Perspektive der Zuschauer. Dabei ist es ihm wichtig, jenseits der lokalen Verortung universelle Fragen zu stellen: Welches Potential zur Gewalt ist im individuellen Körper eingeschlossen? Und welchen Preis zahlt die Gemeinschaft, um andere zu kontrollieren?
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Besetzung
Archivmaterial Freiwillige für das »Camera Projekt« von B'Tselem - The Israeli Center for Human Rights in the Occupied Territories: Iman Sufan, Mu'az Sufan, Bilal Tamimi, Udai 'Aqel, Awani D'ana, Bassam J'abri, Abu Ayesha, Qassem Saleh, Mustafa Elkam, Raed Abu Ermeileh, Abd al-Karim J'abri, Issa 'Amro, Mu’ataz Sufan, Ahmad Jundiyeh, Nasser Harizat, Abu Sa'ifan, Muna A-Nawaj'ah, Oren Yakobovich und Nayel NajarKonzept und Choreografie Arkadi ZaidesVideo-Beratung Effi Weiss and Amir BorensteinSound-Art und Stimm-Dramaturgie Tom TlalimKünstlerische Beratung Katerina BakatsakiChoreografie-Assistenz Ofir YudilevitchKostüm Adam KalderonLicht-Design Thalie LuraultLicht Yoav BarelTechnische Leitung Pierre-Olivier BoulantProduktion Yael Bechor
Biografie
Arkadi Zaides (* 1979) stammt aus Weißrussland und lebt und arbeitet in Israel. Im Zentrum seines Schaffens stehen die Auseinandersetzung mit der politischen Situation in Israel/Palästina und der Impuls, kritische Debatten anzustoßen. Zaides ist an der Entwicklung diverser Plattformen beteiligt, die aktuelle performative Diskurse anregen und die Bildung unkonventioneller Gemeinschaften vorantreiben wollen. So entwickelte er in enger Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Israel die Veranstaltungsreihe MOVES WITHOUT BORDERS, innerhalb derer Workshops internationaler Choreografen mit Vortrags- und Diskussionsreihen gekoppelt werden. Zentrale Anliegen Zaides' sind die Erschaffung neuer Räume und Kontexte des kritischen Diskurses und die choreografische Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Körper, Politik und Gesellschaft. Er ist Träger diverser Preise, unter anderem des Emil Zola Chair Award for Arts dealing with Human Rights.
Produktion und Realisierung
Produktion Arkadi Zaides. Koproduktion: Festival D’Avignon (FR), CDC Toulouse (FR), Theatre National De Chaillot (FR), CNDC Angers (FR), The Emile Zola Chair for Human Rights (IL) Residencies: CDC Toulouse (FR), CNDC Angers (FR), STUK Leuven (BE), Theatre National De Chaillot (FR), WP Zimmer (BE) und Amsterdam Master of Choreography (NL). Internationale Distribution: Key Performance - Julia Asperska und Koen Vanhove. Besonderer Dank an Myriam Van Imschoot Realisierung mit Unterstützung des Programms »Creative Europe« der Europäischen Kommission und der Allianz Kulturstiftung